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"Er muss gerettet werden": Bruder von israelischer Geisel wendet sich an Weltöffentlichkeit
Der Bruder der Hamas-Geisel Evyatar David hat die internationale Gemeinschaft zur Rettung seines ausgehungerten Angehörigen aufgerufen. Die Welt müsse "jetzt zusammenkommen" und die Freilassung seines von den Islamisten misshandelten Bruders fordern, sagte Ilay David am Dienstag der Nachrichtenagentur AFP im Haus der Familie in Kfar Saba. "Er muss gerettet werden!" Auch die Familien weiterer Hamas-Geiseln forderten mehr Anstrengungen zur Befreiung ihrer Angehörigen.
Evyatar David war am 7. Oktober 2023 bei dem brutalen Überfall der Hamas und ihrer Verbündeten auf das Nova-Musikfestival im Süden Israels in den Gazastreifen verschleppt worden. In ihrem Wohnzimmer haben die Eltern des 24-Jährigen Plakate mit dem Foto ihres Sohnes angebracht, die seit fast zwei Jahren überall im Land zu sehen sind. Es ist ein Foto aus glücklichen Tagen - Evyatar lächelt darauf breit, seine Augen leuchten.
Am 23. Februar veröffentlichte die Hamas ein Video, das Evyatar David zusammen mit dem ebenfalls als Geisel verschleppten Guy Gilboa-Dalal in einem Fahrzeug sitzend zeigt. Die beiden Freunde, die sich seit Kindheitstagen kennen und zusammen aufwuchsen, wurden gezwungen, eine von den Islamisten inszenierte Freilassungszeremonie dreier weiterer israelischer Geiseln mitanzusehen.
"Das war das letzte Lebenszeichen, das wir von ihm hatten", sagte Ilay David AFP. "Wir dachten damals, das sei die schlimmste Grausamkeit, die man sich vorstellen kann", fuhr er fort. Die neuen Aufnahmen zeigten jedoch, "wie dringlich es ist, ihn aus diesem Tunnel zu befreien".
In den vergangenen Tagen hatten die Islamisten dann drei neue Propagandavideos von drei ausgehungerten Geiseln verbreitet, die sie seit dem 7. Oktober 2023 unter unmenschlichen Bedingungen in ihren Tunneln im Gazastreifen gefangen halten. Eines der Videos zeigt den ausgemergelten David, wie er sich in einem engen Tunnel sein eigenes Grab schaufelt. Ein anderes Video zeigt, wie der Deutsch-Israeli Rom Braslavski unter Tränen um seine Freiheit fleht. Die Familien hatte der teilweisen Veröffentlichung der Propaganda-Aufnahmen zugestimmt.
Die Aufnahmen hatten in Israel und international Entsetzen ausgelöst. Regierungschefs mehrere Staaten verurteilten die Hamas scharf und forderten ein Ende ihrer Gewaltherrschaft im Gazastreifen. Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) erklärte: "Die Hamas quält die Geiseln, terrorisiert Israel und benutzt die eigene Bevölkerung im Gazastreifen als Schutzschild."
Der 24-jährige David hat nach Einschätzung medizinischer Experten fast die Hälfte seines Körpergewichts verloren, er wiegt nur noch etwa 40 bis 45 Kilogramm. Auch der 22-jährige Braslavski ist demnach schwer untergewichtig und hochgradig gefährdet.
Evyatar sei sein "kleiner Bruder", sagte Ilay weiter. "Wir sind zusammen aufgewachsen, haben zusammen Musik gemacht. Ich wurde dazu erzogen, meine jüngeren Geschwister zu beschützen". "Er hat nicht aufgegeben – und wir werden es auch nicht tun, bis er nach Hause kommt."
Angesichts der weiter in die Ferne gerückten Verhandlungen über eine Waffenruhe und die Geisel-Freilassung im Gazastreifen meldete sich auch der Vater des ebenfalls am 7. Oktober 2023 entführten Segev Kalfon zu Wort. "Mein Herz hörte am 7. Oktober auf zu schlagen", sagte Kobi Kalfon der AFP. Seitdem hat der verzweifelte Vater das Gefühl, dass das Schicksal seines 27-jährigen Sohnes Segev "in den Händen anderer" liegt.
Segev Kalfon ist eine der 49 Geiseln, die die Hamas sich weigert freizulassen. Die israelische Armee geht davon aus, dass nicht mehr als 22 der Geiseln noch am Leben sind.
"Stellen Sie sich vor, Sie gehen mit Ihrem Sohn in einem Einkaufszentrum spazieren. Sie drehen sich um, und er ist verschwunden. Ihr Puls rast, der Stress steigt. Dann bleibt Ihr Herz stehen", sagte Kobi Kalfon.
Wie Evyatar David und Rom Braslavski wurde Segev Kalfon von der Hamas beim Nova-Musikfestival entführt. Allein dort töteten Hamas-Anhänger am 7. Oktober mehr als 370 Menschen und verschleppten 44 weitere als Geiseln. Deren Angehörige demonstrieren seit 22 Monaten unablässig für eine Waffenruhe-Vereinbarung, um ihre Angehörigen nach Hause zu holen.
Die Familie Kalfon, die in Dimona im Süden Israels lebt, mied bislang öffentliche Auftritte bei solchen Kundgebungen. Doch seit der Verbreitung der jüngsten Geisel-Videos und der schwindenden Aussicht auf weitere Verhandlungen hat sich die Angst um das Schicksal der verbliebenen Geiseln massiv verstärkt.
"Wenn ich höre, was er in Geiselhaft durchmacht, bin ich kurz vor dem Zusammenbruch", sagte Kalfon über seinen Sohn, von dem Porträts die Familienbäckerei in der Stadt Arad schmücken. Auch die Mitarbeiter tragen T-Shirts mit seinem Bild. Er vertraue darauf, dass sein Sohn freigelassen und zurückkehren werde. "Wir warten jeden Tag, 24 Stunden am Tag, auf diesen Anruf."
Wie Kobi Kalfon brach auch Rom Braslavskis Vater Ofir nach der Veröffentlichung der Geisel-Videos sein Schweigen. Bei einer Kundgebung am Samstag in Tel Aviv wandte er sich vor Zehntausenden Demonstranten an Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu. "Genug", rief er an Netanjahu gewandt. "Sie sind ein Anführer, und ein Anführer muss Entscheidungen treffen", sagte er. "Treffen Sie diese Entscheidung, beenden Sie den Krieg und bringen Sie alle zurück."
J.Sauter--VB