Volkswacht Bodensee - Gaza-Waffenruhe: Welternährungsprogramm fordert schnelle Hilfslieferungen

Börse
SDAX -2.55% 17124.72
MDAX -2.22% 30250.03
DAX -1.53% 24241.46
Euro STOXX 50 -1.7% 5531.32
TecDAX -2.44% 3658.28
Goldpreis 0.69% 4000.4 $
EUR/USD 0.53% 1.1631 $
Gaza-Waffenruhe: Welternährungsprogramm fordert schnelle Hilfslieferungen
Gaza-Waffenruhe: Welternährungsprogramm fordert schnelle Hilfslieferungen / Foto: © AFP/Archiv

Gaza-Waffenruhe: Welternährungsprogramm fordert schnelle Hilfslieferungen

Nach dem Inkrafttreten der Waffenruhe zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas hat das Welternährungsprogramm (WFP) schnelle Hilfslieferungen in den Gazastreifen gefordert. "Für die Menschen in Gaza ist dieser Moment überlebenswichtig", sagte WFP-Deutschlandchef Martin Frick den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland vom Samstag. US-Präsident Donald Trump zeigte sich derweil überzeugt, dass die Waffenruhe halten werde. Der ägyptische Präsident Abdel Fattah al-Sisi lud Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) zu Feierlichkeiten anlässlich der Waffenruhe nach Ägypten ein.

Textgröße:

Mehrere internationale Hilfsorganisationen, darunter Ärzte ohne Grenzen (MSF) und der Norwegische Flüchtlingsrat, betonten die Notwendigkeit von Hilfslieferungen in das Krisengebiet. Sie seien "bereit", ihre Lieferungen zu verstärken, erklärten Vertreter der Organisationen gegenüber der Nachrichtenagentur AFP. Die Menschen im Gazastreifen bräuchten "grundlegendste Dinge", sagte MSF-Vertreter Jacob Granger. Es bestehe Bedarf an "medizinischer Ausrüstung, Medikamenten, Nahrungsmitteln, Wasser, Treibstoff und angemessenen Unterkünften für zwei Millionen Menschen, die den Winter ohne Dach über dem Kopf werden verbringen müssen."

Im August hatte die UNO in Teilen des Gazastreifens offiziell eine Hungersnot erklärt, von der nach ihren Angaben 500.000 Menschen betroffen sind. Israel forderte die UNO daraufhin auf, den Bericht zurückzuziehen. Nun erklärte das UN-Büro für humanitäre Fragen (Ocha), Israel habe die Lieferung von 170.000 Tonnen Hilfsgütern innerhalb der ersten 60 Tage nach Inkrafttreten der Waffenruhe genehmigt.

US-Präsident Trump zeigte sich unterdessen zuversichtlich, dass die seit Freitagmittag geltende Waffenruhe halten werde. "Sie wird halten. Ich denke, sie wird halten. Sie sind alle müde vom Kämpfen", sagte er vor Reportern. Es gebe noch ein paar Krisenherde, diese seien aber "sehr klein". "Diese Brände werden sehr schnell gelöscht werden", fuhr der US-Präsident fort.

Trump bestätigte zudem Pläne, am Wochenende nach Israel und Ägypten zu reisen. Er werde am Montag eine "Menge" Staatenlenker in Ägypten treffen, um über die Zukunft des Gazastreifens zu sprechen. Das Treffen werde vermutlich in Kairo stattfinden. Trump kündigte zudem eine Rede vor dem israelischen Parlament an.

Auch Bundeskanzler Merz wird offenbar in die Region reisen. Ägyptens Präsident al-Sisi lud Merz zu Feierlichkeiten in Ägypten anlässlich der Waffenruhe ein. Der Kanzler habe die Einladung "dankend entgegengenommen", seine mögliche Teilnahme sei geplant, verlautete aus Regierungskreisen in Berlin.

Am Freitagvormittag war im Gazastreifen eine Waffenruhe in Kraft getreten, nachdem Israel und die Hamas dem ersten Teil des von Trump vorgeschlagenen Friedensplans zugestimmt hatten. Demnach sollen binnen 72 Stunden nach Inkrafttreten - also bis Montagvormittag - alle verbliebenen israelischen Geiseln im Gazastreifen freikommen. Im Gegenzug hat Israel zugesagt, knapp 2000 palästinensische Häftlinge zu entlassen.

Die israelische Armee zog sich zudem wie vereinbart aus mehreren Bereichen des Palästinensergebiets zurück. Seit Inkrafttreten der Waffenruhe machten sich zehntausende geflüchtete Bewohner des Gazastreifens auf den Weg in ihre Heimatorte. Allein in die Stadt Gaza trafen nach Angaben des Hamas-Zivilschutzes bis Samstagmittag bereits etwa 250.000 Menschen zurück.

F.Fehr--VB