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US-Notenbank Fed senkt Leitzins erneut - Kritik von Trump
Die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) hat den Leitzins zum dritten Mal in Folge um 0,25 Prozentpunkte gesenkt. Er liegt nun in einer Spanne von 3,5 bis 3,75 Prozent, wie die Fed am Mittwoch in Washington mitteilte. Das ist der niedrigste Stand seit rund drei Jahren. US-Präsident Donald Trump kritisierte die Entscheidung als zu zögerlich.
Trump sagte, der Zinsschnitt hätte "mindestens doppelt" so hoch ausfallen können wie von der Fed beschlossen. Für eine Senkung um 0,5 Prozentpunkte hatte bei der Fed-Sitzung auch Trumps Gefolgsmann Stephen Miran gestimmt. Der Präsident will damit unter anderem Immobilienkredite verbilligen.
Die Notenbank begründete den erneuten Zinsschnitt mit der eingetrübten Lage auf dem US-Arbeitsmarkt. Einige Fed-Verantwortliche sind jedoch besorgt, dass Trumps Zollpolitik die Verbraucherpreise weiter anheizen könnte. Der geldpolitische Ausschuss (FOMC) der Notenbank zeigte sich deshalb gespalten. Zwei der zwölf Ausschussmitglieder sprachen sich gegen die nun beschlossene Senkung aus.
Für das kommende Jahr stellte die Notenbank eine weitere Leitzinssenkung in Aussicht. Der Fed-Vorsitzende Jerome Powell riet mit Blick auf Trumps Drängen allerdings zur Gelassenheit: "Wir können gut abwarten, wie sich die Wirtschaft entwickelt", betonte er.
Die Fed-Entscheidung war erneut von einer unsicheren Datenlage geprägt. Wegen der US-Haushaltssperre im Oktober und November stammen etwa die letzten offiziellen Arbeitsmarktdaten vom September, Angaben aus der Privatwirtschaft weisen allerdings auf eine Abkühlung hin. Aufgabe der Fed ist es, den Arbeitsmarkt mit ihrer Geldmarktpolitik stabil und zugleich Verbraucherpreise niedrig zu halten.
Ihren Wirtschaftsausblick für das kommende Jahr korrigierte die Fed nach oben. So rechnet die Zentralbank nun mit einem Anstieg des US-Bruttoinlandsproduktes (BIP) um 2,3 Prozent, rund 0,5 Prozentpunkte mehr als bisher erwartet. Die Inflation könnte im Laufe des kommenden Jahres zurückgehen, während die Arbeitslosenquote wie zuletzt bei 4,4 Prozent liegen könnte.
Powells Amtszeit endet im kommenden Mai. Trump hatte ihn in den vergangenen Monaten als "Schwachkopf" und "Verlierer" bezeichnet, weil er den Leitzins nicht wie vom Präsidenten verlangt senkte. Nun nannte er ihn einen "steifen Typen".
Trump hatte seinen Wirtschaftsberater Kevin Hassett kürzlich als einen der Favoriten für die Powell-Nachfolge bezeichnet. Der 63-Jährige könnte zu Jahresbeginn offiziell nominiert werden.
Hassett leitet derzeit den Wirtschaftsrat im Weißen Haus. Er gilt als treuer Gefolgsmann des Präsidenten und schloss sich dessen Kritik an der Zinspolitik der Fed an. Im Falle einer Nominierung müsste Hassett vom Senat als Fed-Chef bestätigt werden.
Die Börse reagierte positiv auf die Ankündigungen der Notenbank. Der Dow-Jones-Index legte bis zum Handelsschluss an der Wall Street um 1,05 Prozent zu.
D.Schlegel--VB